Auf Einladung von Günter Hofmann war ich vergangenen Sonntag zu Gast bei der Mitgliederversammlung der IG Bergbau, Chemie, Energie im historischen Rechtsschutzsaal in Bildstock
Über die Einladung zur Versammlung mit Vorstandswahlen und Jubilarehrung hatte ich mich sehr gefreut – zumal sie im Rechtsschutzsaal stattfand, jenem Gebäude, dem ich über die Stiftung seit Jahrzehnten in besonderer Weise als ehrenamtlicher Geschäftsführer besonders verbunden und verpflichtet bin.
Den anwesenden Mitgliedern und Freunden der IGBCE musste ich nicht die Geschichte von Nikolaus Warken und den Backsteinen erzählen, die zum Bau dieses Hauses herbeigeschafft wurden.
Das Haus steht seit weit über einhundert Jahre und verdient eine der Würde und Bedeutung des Objektes angepasste Nutzung.
Diesem Ziel kommen wir mit der bereits hinlänglich in der Presse dargestellten Berücksichtigung in dem Bundesförderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaues“ so nah, wie wir es uns in den letzten Jahren nicht zu träumen gewagt hätten.
Im Laufe von 5 Jahren können wir an rund 1,26 Mio. Euro kommen, mit denen eine Reihe wichtiger Maßnahmen realisiert werden sollen.
Ein wichtiges Ziel ist dabei die barrierefreie Umgestaltung des Hauses, will sagen: den Einbau eines Aufzuges. Dann bereitet mir seit Jahren der Zustand des Daches Kopfschmerzen. Und auch die Fenster müssten fachkundig aufgearbeitet werden. An einigen Ecken hat auch die Fassade Schäden, die es zu beheben gilt. Auch der Parkplatz mit der wassergebundenen Decke oder der Biergarten, die Außenbeleuchtung, die Sanitäranlagen, der nicht funktionsgerechte Gastronomiebereich, all dies soll auf einen aktuellen Stand gesetzt werden.
Eine satzungsgemäße Aufgabe ist aber auch die Einrichtung einer Dokumentationsstelle, man könnte es auch den Ort einer zeitgemäßen Geschichtsvermittlung nennen. Die Historie der Rechtsschutzbewegung, das heutige Gewerkschaftswesen und dessen Zukunftsperspektiven sollen hier zeitgemäß erlebbar präsentiert werden.
Die Krux liegt aber in der festen Zusage zur Finanzierung des kommunalen Eigenanteils. Damit hatte sich der Stadtrat am vergangenen Mittwoch beschäftigt.
Unabhängig von der Frage, ob uns hier von anderer Seite noch Mittel zufließen werden, musste die Finanzierungszusage getroffen werden – sonst würde der Bund in das Geschäft nicht einsteigen.
Zum Glück fand sich eine Mehrheit für diesen Schritt. Seitens der CDU-Fraktion mit Unterstützung der FDP wollte man ihn nicht gehen. Mit 20 dafür zu 10 Stimmenthaltungen (drei Ratsmitglieder fehlten in der Sitzung), fand sich die erforderliche Unterstützung des Rates. Selbstverständlich werden Stiftung und Stadtverwaltung beharrlich darauf hinarbeiten, dass der kommunale Eigenanteil möglichst durch Bedarfszuweisungen und andere Unterstützungen aufgefangen und verringert wird.
Das gewerkschaftliche Engagement zielt auf Chancengleichheit, Gleichberechtigung und die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in einer sozialen Marktwirtschaft. Die Mitglieder setzen sich für Solidarität und soziale Gerechtigkeit als Leitwerte und als Voraussetzung für die Freiheit und Individualität des Einzelnen in der Gesellschaft ein. Die geschilderten Grundsätze fügen sich nahtlos in die Ziele einer Gesellschaft wie wir sie uns vorstellen.
In Zeiten, die von Corona-Beschränkungen geprägt sind, ist man froh und glücklich, wieder die alten Freunde in einem geordneten Umfeld treffen zu dürfen. Und so ging es in dieser vertrauten Runde auch mir.
Als kleinen Beitrag zum Gelingen und als Zeichen meiner Verbundenheit war ich so frei, nicht nur die Miete zu berechnen, sondern sie auch gleich selbst zu überweisen und zudem der IGBCE eine Spende für ihre wichtige Arbeit zu überreichen.
Dem alten und dem neuen Vorstand bot ich für die Zukunft meine freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit an. Den Gewerkschaftlern wünschte ich eine erfolgreiche Zukunft – und allen Jubilaren vielen Dank für die erwiesene Treue.